Dagmar Showreel

Vorstellung

Unternehmenskommunikation als cross-funktionales Patchwork

Kommunikationsverantwortliche aufgepasst: Lasst die digitale Transformation nicht an Euch vorbeigehen und begreift sie als einmalige Chance, den Kurs neu auszurichten: Wir können die Plattform schaffen, auf der alle kommunizierenden Funktionen eines Unternehmens gemeinsam an einem einheitlichen und dennoch facettenreichen Bild arbeiten. Ein Patchwork darf sich aus unterschiedlichen Farben, Formen und Mustern zusammensetzen, aber das Grundthema bleibt immer gleich. Dabei steht Corporate Communications zunehmend vor der Herausforderung, den veränderten Kommunikationsbedürfnissen gerecht zu werden und die neuen Technologien stilvoll zu integrieren. Die Lösung liegt in einer integrierten, multimedialen Content Marketing Strategie, die die Chancen sozialer Medien in Ergänzung zu den klassischen Kommunikationskanälen nutzt. Die Strategie verlangt, dass alle Funktionen am gleichen Patchwork arbeiten und zu einer fein abgestimmten Wahrnehmung des Unternehmens beitragen. Entscheidend ist die Qualität und Aufbereitung der Themen sowie die Relevanz für die Zielgruppe. Dabei muss aus der Fülle der verfügbaren Informationen die gesuchte Geschichte im interaktiven Format aufbereitet und erst am Schluss der geeignete Kommunikationskanal gewählt werden. Eine multimediale Content Marketing Strategie hat durchaus organisatorische Implikationen für alle involvierten Abteilungen. Sie erfordert sehr viel Flexibilität in den Köpfen der Mitarbeitenden, interdisziplinäres Denken, neue Talente, Offenheit und Affinität zu neuen Technologien.  Hauptsache, wir bleiben im Dialog und kommunizieren in der gleichen Tonart. Dann ergibt unsere Kommunikation als Ganzes ein in sich stimmiges Bild, wie das Patchwork im Bild zeigt. 

«Dem Volk aufs Maul schauen»

Die Regel Nummer 1 in der Kommunikation lautet, schreibe und rede so wie Deine Zielgruppe, damit sie Dich versteht. Und umgekehrt, stelle Dich auf ihre Sprache ein, damit Du sie verstehst. Regel Nummer 2: Wähle die Themen, die Deine Zielgruppe tatsächlich interessiert und biete einen Mehrwert. Regel Nummer 3 wähle erst jetzt das passende Kommunikationsmedium und streue die Information gezielt.

Martin Luther, der als Prediger und Theologe die Reformation der römisch-katholischen Kirche eingeleitet hat, war unter anderem deshalb so erfolgreich, weil er sich genau an diese drei Regeln gehalten hatte.

Erstens, er hat «dem Volk aufs Maul geschaut» und deren übliche Redewendungen landesweit aufgeschrieben und in seinen Schriften verwendet. Von daher kommen Phrasen, die uns auch heute noch begleiten. Zum Beispiel: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein», «Stein des Anstosses», «sein Licht unter den Scheffel stellen», Lückenbüsser», «Lästermaul» oder «Machtwort». Diese Ausdrücke sind mittelalterlichen Ursprungs und wirken deshalb aus heutiger Sicht eher derb, insbesondere wenn man an bestimmte Tischreden denkt, deren Beispiele ich Euch an dieser Stelle erspare.

Zweitens hatte Martin Luther ein Thema aufgegriffen, das gerade im beginnenden 16. Jahrhundert unfassbare Ausmasse annahm, den Ablasshandel. Dem begegnete er zunächst mit den 95 Thesen, die er 1517 in Wittenberg an die Kirchenmauer schlug, und ein paar Jahr später mit der Übersetzung der Bibel aus dem Griechischen ins Deutsche. Martin Luther darf als Schöpfer der ersten einheitlichen deutschen Schriftsprache bezeichnet werden, weil noch keiner vor ihm für eine breite Verständigung gesorgt hatte.

Drittens kam Martin Luther neben dem grossen Interesse im Volk die Entwicklung der Drucktechnik entgegen, die eine flächendeckende Verbreitung erstmalig ermöglichte. Gutenberg hatte neuere Druckverfahren erst 60 Jahre zuvor in Deutschland eingeführt, die aufgrund dieser Anforderung noch effizienter wurden.

Das zeigt, wie schon im Mittelalter geänderte Kommunikationsbedürfnisse und Technologien sich gegenseitig beeinflusst und gefördert hatten. Das gleiche geschieht heute im Zeitalter der digitalen Transformation. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der damit verknüpfte kulturelle Wandel nicht erneut in einen 30-jährigen Krieg ausdehnt.

«Dem Volk aufs Maul schauen» bedeutet also im Dialog bleiben, relevant sein, und den neuen Technologien kommunikativ gegenübertreten.

website erstellung und betreuung